
Abschied von 2024-Hoffnung für das Neue Jahr?
Es ist der letzte Tag eines Jahres, das leider nicht viel Gutes gebracht hat. Es hat uns aber die Hoffnung beschert , dass es im nächsten Jahr vielleicht Veränderungen gibt und Deutschland wieder auf den rechten Weg zurück findet.
Für Rüdersdorf habe ich da wenig Hoffnung. Ich biege virtuell an der Autobahnausfahrt rechts in Richtung Rüdersdorf ab, vorbei an den Gleisen der Straßenbahn mit ihrer demolierten Haltestelle und dem Unkraut links und rechts der Gleise. Dieser verwahrloste Zustand wird den Autofahrer, ob Bewohner oder Gast, durch den gesamten Ort begleiten und lässt nichts Gutes für die Weiterreise erwarten. Und so erreichen wir auch die ehemalige Gaststätte am Ende der Mühlenstraße mit vollbesprühter Eingangstreppe und anschließend das Highlight des Ortseinganges, den während der meisten Zeit des Jahres völlig verlodderten Kreisverkehr. In Richtung Zentrum müssen unsere Stoßdämpfer die nächsten 150 m die Untiefen des uralten Pflasters ertragen, bevor man in die erneuerte Straße der Jugend einbiegt. Dabei passiert man zunächst auf der linken Seite die Einfahrt zum Museumspark. Dieser ist in diesem Jahr zum Sorgenkind Nummer 1 avanciert. Mehrere hunderttausend Euro musste die Gemeinde zuschießen, um die Defizite des Museumsparks zu decken. Eine Änderung des Gesellschaftervertrages und des Aufsichtsrates und die Einstellung des Kulturbetriebes war die Konsequenz. Nur die Führungen und Touren durch den Museumspark bleiben erhalten. Auch Arbeitsplätze sind weggefallen. Gegenüber der Einfahrt in die Heinitzstraße sollte eigentlich ein Sperrschild die Einfahrt in die Straße am Stolp versperren. Der Plan war, nach der Fertigstellung der eigentlich überflüssigen Brücke am Stolp auch die zuführende Straße sofort zu erneuern. Wie leider heute üblich wurde der Zeitplan nicht eingehalten, von Sanktionen hat man nichts gehört und wann der Landesbetrieb Straßenwesen die Arbeiten beginnt, weiß auch niemand. Die Information der Bürger über die Fortschritte oder auch Rückschritte in Sachen Bau läßt ja ständig zu wünschen übrig. Dies betrifft auch die Erneuerung der Waldstraße und die Bauvorhaben in der Straße der Jugend. Dort sollen auf der rechten Seite seit Jahren neue Wohnblöcke entstehen und die zwei alten Ruinen entfernt werden. In Wirklichkeit aber wachsen dort bereits die Bäume wieder in den Himmel. Gleich gegenüber am alten Schuppen der Straßenbahn in der Grünen Kehle soll seit vielen Jahren ein Verbrauchermarkt entstehen. Der Bebauungsplan ist bereits mehrfach geändert worden, aber von einem Baubeginn hört man nichts. Weiter auf der Straße der Jugend gelangt man zur Brücke über den Kanal, die nach Monaten der Sperrung nun seit einiger Zeit wieder problemlos befahren werden kann. An der nachfolgenden Ampelkreuzung biegen wir rechts in die Rudolf-Breitscheidstraße ein, die vorbei an der auf der rechten Seite liegenden Peter-Lübkes-Brücke zur Waldstraße führt. Diese Brücke ist von einigen offenbar behinderten Bewohnern Rüdersdorfs bereits mehrfach mit Graffiti verunziert worden. Diese Schäden werden dauerhaft bleiben. Auf Dauer bleiben wird die alte Haltestelle am Beginn der Waldstraße hoffentlich nicht. Auch das Problem des vom Hang bei Regen herabgespülten Sandes bedarf seit Jahren einer Lösung. Obwohl sowohl das Ordnungsamt als auch die Mitarbeiter des Bauhofes dort regelmäßig vorbeifahren, wurde das Problem nicht erkannt. Gleiches trifft auf die neuen Bushaltestellen in der Waldstraße zu. Bereits viermal habe ich Graffiti an beiden Haltestellen am Begräbnisinstitut gemeldet. Obwohl die Graffiti beim letzten Mal (Inhalt 1.FC Union) besonders dick aufgetragen war, konnte der Bauhof die verunstaltete Haltestelle nicht finden. Erst eine weitere Meldung an das Ordnungsamt führte zum Erfolg. Da fragt man sich schon, ob die Mitarbeiter von Ordnungsamt und Bauhof regelmäßig zum Sehtest gehen sollten. Mit Millionenaufwand wurde in den vergangenen Jahren der Bauhof technisch auf den neuesten Stand gebracht und nach Hennickendorf umgezogen. Irgendwelche positive Veränderungen im Ortsbild sind jedoch ausgeblieben. Nachdem sowohl die dort ehemals tätige Sachbearbeiterin als auch der übergangsweise als Leiter eingesetzte Dachdecker keinen Schwung in den Bauhof bringen konnten, arbeitet dieser nun schon einige Zeit ohne qualifizierte Leitung. Zu stören scheint dies niemanden. Sowohl die Sachbearbeiterin als auch der Dachdeckermeister fanden sich in der Abteilung Tiefbau wieder, -warum eigentlich?
Ein kleines Highlight habe ich mir zum Ende aufgehoben. Nach zweijährigem Nichtstun wurde in diesem Jahr endlich die Unterführung der Autobahn farblich neu gestaltet. Dabei wurden auch Fördermittel eingesetzt. Das Ergebnis ist toll und verstörend zugleich. Denn statt Nägel mit Köpfen zu machen, hat die Gemeinde nur eine Seite der Brücke neu gestalten lassen. Das ist wahrlich ein Fall für das Tollhaus oder für extra3. Ein Novum ist auch, dass trotz der vielen gefällten Bäume in der Waldstraße nicht ein Baum neu gepflanzt wurde. Aber vielleicht wird das im neuen Jahr passieren. Es ist ja noch ein Bauabschnitt in der Waldstraße offen. Wer ihn realisieren wird, weiß auch noch niemand. Es gibt also durchaus noch Dinge, auf die man sich im Neuen Jahr freuen kann. Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
