Politik,  Verkehr,  Wirtschaft

Dobrindt gegen UBA – Neues in Sachen Diesel

Das stinkt zum Himmel

Nun macht das Umweltbundesamt mal seine Arbeit und stellt fest, was eigentlich schon lange bekannt ist, nämlich dass

1. ein Dieselmotor mehr Kohlendioxid ausstößt als ein Benziner ( plus 13,4 %); betrachtet wird der CO2-Ausstoß pro verbranntem Liter Kraftstoff
2. ein Dieselmotor emittiert 100 (Euro III) bis 150 (Euro V) mal mehr Partikel (bezogen auf ihre Masse) als ein Benziner mit geregeltem 3-Wege-Kat
3. ein Dieselmotor produziert wesentlich höhere Emissionen der gesundheitsgefährdenden und ozonbildenden Stickoxide (NOX)
4. ein Dieselmotor hat nur einen Verbrauchsvorteil von 2,6 bis 5% wenn man moderne Dieselmotoren mit leistungsgleichen ebenso modernen Benziner mit geringem Hubraum und Kompression vergleicht
Weitere Details finden Sie hier.(Autor Wolfgang Lobeck-Grennpeace)

Damit ist klar, dass ein Dieselfahrzeug durch die extreme Belastung der Atemluft in Innenstädten nicht fahren sollte. Zudem ist kein Ansatzpunkt für eine steuerliche Begünstigung des Dieselkraftstoffs erkennbar. Das UBA formuliert dies so:

Zitat: Maria Krautzberger: „Ich bin dafür, den Dieselsteuersatz nach und nach dem von Benzin anzupassen, um eine bessere Lenkungswirkung für Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen.“ Die Privilegierung von Diesel bei der Energiesteuer kostet den Staat jährlich sieben Milliarden Euro an Einnahmen. „Dabei wäre auch zu prüfen, ob zunächst nur die privaten PKW erfasst und die Logistikbranche ausgespart werden sollte.“ Pro Liter ist Diesel um 18,4 Cent niedriger besteuert als Benzin. Dieselfahrzeuge verursachen deutlich mehr Umwelt- und Gesundheitsschäden als Benziner, nämlich 33 Milliarden Euro pro Jahr.“
(Maria Krautzberger ist die Präsidentin des UBA)

Nun hat das UBA schon Kompromißbereitschaft erkennen lassen und die Logistiksparte von einer eventuellen Neuregelung ausgenommen, unserem Verkehrsminister Dobrindt in seiner Funktion als Cheflobbyist der Automobilindustrie gehen die Vorschläge des Umweltbundesamtes entschieden zu weit. Er lehnt die Forderung nach einer Erhöhung des Diesel-Steuersatzes strikt ab. Dafür sehe er keine Notwendigkeit, so seine Äußerung gegenüber der Bild-Zeitung. Mit seien Äußerungen liegt er da völlig auf dem Niveau der Bildzeitung wie nachstehendes Zitat verdeutlicht.
„Die Dieseltechnologie leiste durch die CO2-Einsparung einen wesentlichen Beitrag, dass wir unsere Klimaziele erreichen können.“ Stickoxid und Partikelemissionen finden bei Herrn Dobrindt keine Erwähnung. Vielleicht ist er ja auch der Meinung, dass man komplizierte Sachverhalte durch zu viele Details nicht noch komplizierter machen sollte und den Bürger nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen behelligen sollte. Wahrscheinlicher sind seine Motive eher in der Verteidigung einer deutschen Automobilindustrie zu suchen, die schon mehrfach Innovationen verschlafen hat und gegenwärtig wenig zur Entwicklung mobiler Antriebe beizutragen hat. (Katalysator, Dieselpartikelfilter, Hybridantriebe, Brennstoffzellenantrieb)
Dank der Fürsorge der Hern Dobrindt hat die Automobilindustrie auch in Zukunft nichts Böses von der Regierung zu befürchten. Grenzwerte für den Schadstoffausstoss werden an die Möglichkeiten der Hersteller angepasst, Prüf-,Zulassungs- und Kontrollverfahren ebenso und auch die Kfz.- und Kraftstoffsteuer wird nicht als Lenkungsinstrument eingesetzt, um die Entwicklung schadstoffarmer- bzw. schadstofffreier Antriebe anzuschieben und somit die hoch gesteckten Klimaziele doch noch zu erreichen. Und wer immer noch an den Weihnachtsmann glaubt, der frage sich, weshalb der Herr Dobrindt keine Ergebnisse der Emissionstest verkündet, die er seit Monaten an Autos aller Hersteller durchführen läßt. Vielleicht ruht das Gutachten schon in seinem Giftschrank und da wird es wohl auch bleiben.

Schöne Weihnachten und atmen Sie gut durch.

 

 

Entdecke mehr von Bürger für die Waldstraße

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen