Allgemein,  Politik

Geldgier ohne Grenzen – die Öffentlich-Rechtlichen TV-Anstalten

Ran an den Speck
Jochen Sievert_pixelio
Jochen Sievert_pixelio.de

Defizite wohin man schaut.
Man mag es kaum fassen, doch ARD und ZDF haben nachgerechnet und für den Zeitraum 2017 bis 2020 einem Mehrbedarf angemeldet, der in etwa den  durch den neuen Rundfunkbeitrag erzielten Überschuss von 1,59 Milliarden Euro ausmacht. Auch mit der Auflösung der 1,16 Milliarden Euro ARD-Beitragsrücklage können die erwarteten Kostensteigerungen nicht gedeckt werden.
„Gute Programme kosten Geld“ so ARD-Chef Lutz Marmor. „Wir brauche die komplette ARD-Reserve und nach heutigem Stand 99 Millionen mehr pro Jahr “ (Zitat: Marmor).
Das ZDF legt ebenfalls 2, 2% Aufwandssteigerung pro Jahr zugrunde und meint, seinen Finanzbedarf mit der gebildeten Sonderrücklage aus dem Beitragsmehrerträgen decken zu können.
Also auch hier die Devise, die Rücklagen müssen weg. Selbst das Deutschlandradio möchte da nicht zurückstehen und meldet einen Zusatzbedarf von immerhin noch 46 Millionen Euro an.
ARD-Vorsitzender Marmor merkt an: „Von Beginn an hatte die KEF vorgesehen: Wenn es  Mehreinnahmen gibt, kann dieses Geld dazu dienen, Beitragsanpassungen der Zukunft, als o ab 2017, zu vermeiden oder deutlich zu dämpfen.“
So ist das also, das Geld ist da also her damit.

Wo das Geld bleibt

Werfen wir einen kurzen Blick auf unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Um nicht vollständig den Überblick zu verlieren habe ich mich auf die TV-Sender konzentriert.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gliedert sich in 3 Bereiche:
1. 9 Landesrundfunkanstalten
2. ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen
3. Deutsche Welle – Auslandssender der Bundesrepublik

Detailinfos zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Rundfunkanstalten der ARD Besonderheiten
BR 5 TV-Studios, 20 Korrespondentenbüros
HR 6 TV-Studios, 2 Korrespondentenbüros
MDR 3 Regionalprogramme
NDR 12, Studios,3 Regionalprogramme , 3 Spartensender, 7 Korrespondentenbüros, 6 ARD-Auslandsstudios
RB Sender für Stadt Bremen und Bremerhaven
SR Sender für das Saarland
SWR 3 Standorte
WDR 10 TV-Studios, 6 regionale Korrespondentenbüros, 8 Auslandskorrespondentenbüros
RBB Sender für Berlin und Brandenburg
Deutsche Welle 2 Studios
Zweites Deutsches Fernsehen 17 TV-Inlandsstudios,18 Auslandsstudios
Deutsche Welle betreibt auch die DW-Akademie

Im Ergebnis produzieren die Rundfunkanstalten nachstehende Kanäle:
Gemeinschaftssender:
Das Erste – Erstes Deutsches Fernsehen
ARD-alpha – Bildungskanal der ARD
Phönix – Ereigniskanal ARD und ZDF
Kika – Kinderkanal ARD und ZDF
Arte – deutsch-französischer Kulturkanal
3 SAT – Kulturkanal ARD,ZDF,ORF,SRG SSR

TV-Kanäle der Landesrundfunkanstalten und 
der Deutschen Welle
Deutsche Welle
Bayrisches Fernsehen Nord und Süd
MDR Sachsen, Sachsen-Anhalt,Thüringen
NDR Fernsehen, tagesschau24, 1Festival,
1Plus
Radio Bremen TV
RBB Fernsehen
SR Fernsehen
SWR Fernsehen
WDR Fernsehen Düsseldorf, Dortmund,
Aachen, Bielefeld, Bonn, Duisburg, Essen,
Münster, Siegen, Wuppertal

Das eine solche Menge an Sendern, Studios, Regional- und Auslandsbüros und die Korrespondentennetze nicht für Nullouvert zu haben sind, ist sicher jedem Bürger klar. Bei der Frage, ob denn das alles  notwendig und sinnvoll ist, hört die Klarheit allerdings auch schon auf,- jedenfalls bei den Verantwortlichen in den Sendern und in der Politik. Die Fragen nach dem Sinn des Auftrages des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der heutigen Zeit und nach der Qualität, mit der dieser Auftrag erfüllt wird, sind auch noch zu betrachten. Insgesamt eine komplexe Materie, die durch die unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen der Sender noch verkompliziert werden. Insgesamt sind das eine Menge Fragen und eine Menge Gründe für die Entscheidungsträger lieber Merkelsche Politik zu betreiben und alles so zu belassen wie es ist oder bis sich das Problem von selbst erledigt.

Problemlösungen gefragt

Es wird sich also niemand fragen, ob die vielen Programme wirklich notwendig sind, ob wirklich 24-Sunden lang ein Vollprogramm notwendig ist, wieso ARD und ZDF einen Ereigniskanal benötigen wo doch beide Sender jedes halbwegs wichtige  Ereignis mit einem Extra oder Brennpunkt in Ihren Vollprogramm widerkäuen, dass es einem zu den Ohren rauskommt. Auch weshalb wir 2 Kulturkanäle brauchen wird keinen interessieren und die horrenden Honorare für unsere alternden Entertainer hinterfragt kein Finanzchef in den Führungsetagen. Vielleicht würde sogar ein Korrespondentennetz für alle Sender reichen oder eine Talkshow pro Woche ? Weshalb der Krimieinheitsbrei inklusive Wiederholungen, die Dauergrinser in den Volksmusikshows und die ewig gleichen Akteure in den ewig gleichen Schmonzetten der DEGETO Kern des öffentlich-rechtlichen Informations- und Bildungauftrages sein sollen, versteht auch niemand. Dazu noch die Werbung, die genau dafür wirbt was die Ratgebersendungen speziell des ZDF gerade verdammt haben,- es ist eine unverdauliche Mischung.
Es wird Zeit, diesen Augiasstall einmal auszumisten und den Apparat an die vorhandenen Finanzmittel(selbstredend ohne Werbeeinnahmen)  anzupassen statt den Bürger für ein immer schlechter werdendes Allerweltsprogramm immer mehr bluten zu lassen. Und wenn dabei bei diesem oder jenem Sender das Licht ausgeht, sei`s drum,- merkt sowieso niemand.

Einen gemütlichen Fernsehabend wünscht

Reiner

 

 

 

Entdecke mehr von Bürger für die Waldstraße

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen