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Was tut sich an der Brücke am Stolp

Nachdem mit monatelanger Verspätung endlich ernsthaft an der Brücke am Stolp gearbeitet wurde, ist seit mehreren Wochen wieder Ruhe eingekehrt.
Der Brückenabriß ist bis auf den Abriß der Fundamente geschafft, Spundwände sind eingeschlagen worden und die provisorische Fußgängerbrücke ist in Betrieb. Auch der Straßenbau auf der Woltersdorf Seite wurde begonnen. Warum also ruht der Bau schon so lange und weshalb informiert weder die Rüdersdorfer noch die Woltersdorf Gemeinde darüber?
Meine Nachfrage bei der bauausführenden Firma Kemna brachte kein Ergebnis.

„Man sei nicht befugt, dazu Auskunft zu erteilen“, so die lapidare Mitteilung von Kemna. Aber einen sachdienlichen Hinweis gab es dann doch. Ich möge mich an den Landesbetrieb Strassenwesen in Dahlwitz-Hoppegarten wenden.

Erfreulicherweise hatte die Behörde kein Problem, die Umstände des momentanen Stillstands zu erläutern. Und die Ursache ist wieder mal typisch deutsch.
Nachstehend die Auskunft der stellvertretenden Pressesprecherin des Landesbetriebes Strassenwesen in Dahlwitz-Hoppegarten Frau Dorothée Lorenz.

die Ruhe auf der Baustelle hat zwei Gründe: Auf der Woltersdorfer Seite ist eine einstweilige Verfügung erwirkt worden, weil befürchtet wird, dass die zum Einsatz kommenden Baumaschinen Schäden an den umliegenden Häusern anrichten können. Das Gericht hat in dieser Frage noch keine Entscheidung getroffen. Bevor dies nicht geschehen ist, können die Bauarbeiten nicht fortgesetzt werden. (Die Klägerin ist die Eigentümerin der ehemaligen Gaststätte Roma)
 
Auf der Rüdersdorfer Seite sollte mit dem Bau von Spundwänden begonnen werden. Jetzt hat sich herausgestellt, dass die für den Bau geplanten Metallelemente in den benötigten Maßen nicht lieferbar sind. Materialengpässe sind derzeit in vielen Branchen ein Thema, auch bei uns. Noch ist offen, wann die Bauarbeiten fortgesetzt werden können. Wir bedauern diese Entwicklung, weil sich die Bauarbeiten an der für beide Orte so wichtigen Verkehrsverbindung verzögern.

Ich bedanke mich nochmals für schnelle und kompetente Auskunft. Die Aussichten für die termingerechte Fertigstellung des Neubaus der Brücke am Stolp sind nun allerdings stark eingetrübt.

Merkwürdig ist natürlich, dass die Klagen keine aufschiebende Wirkung haben. So jedenfalls lautet die Auskunft des Gerichtssprechers. Allerdings steht es den Klägern frei, ein Eilverfahren zu beantragen, dass zum sofortigen Baustopp führen würde- wegen drei Bäumen und einer Vermutung. Den Eilantrag hat das Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder allerdings im Oktober 2020 abgelehnt. So techt halt Deutschland.

Update 15.08.2022

Bereits in der verhangenen Woche habe ich beobachtet, dass wieder ein Bagger am Brückenfundament auf Woltersdorf Seite stand und das Fundament fast komplett abgetragen war.
Am heutigen Montag war wieder ein Bagger mit der Aufbereitung von Bauschutt beschäftigt. Auch ein Fahrzeug der Kemna GmbH war vor Ort. Offensichtlich geht’s auf der Woltersdorf Seite wieder weiter.

Update 31.08.2022

Bereits seit mehreren Tagen musste ich feststellen, dass die Bauarbeiten an und um die Brücke am Stolp offensichtlich wieder zum Erliegen gekommen sind. Ich werde das Geschehen weiter verfolgen.

Update 05.09.2022

Während auf der Woltersdorf Seite Stillstand herrscht, sind auf der Rüdersdorfer Seite der Brücke sowohl die Spundwände als auch die Ramme eingetroffen.

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