Gesundheit,  Politik

Die Deutsche Lebensmittelbuchkommission

Schwein gehabt- Kampagne gegen Massentierhaltung erfolgreich beendet

Am 20.01.16 hat  campact.de, die Plattform,auf der jeder Bürger eine Kampagne im Internet starten kann, einen Megaerfolg erzielt. Weit mehr als die erforderlichen 80.000 Brandenburger/innen haben das Volksbegehren gegen die Massentierhaltung unterzeichnet und zwingt so den Brandenburger Landtag sich binnen zwei Monaten mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Lehnt der Landtag die Forderung nach Abschaffung der Massentierhaltung ab, kommt es zum Volksentscheid und wir als Bürger können endgültig verhindern, dass sich in Brandenburg die Seuche  Massentierhaltung mit all seine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere als auch der Verbraucher sowie auf  unsere Umwelt  weiter ungehindert  ausbreitet. Ein schöner Erfolg im Kampf gegen die Agrar-Lobby.
Doch diese holt ungerührt schon zum nächsten Schlag aus.

Falsch etikettiert – Betrug am Verbraucher staatlich sanktioniert

Anläßlich der Grünen Woche will die Bundesregierung zeigen, wie konsequent sie die Lebensmittelsicherheit in Deutschland vorantreibt. Kirschtee ohne Kirschen, Zitronenlimonade ohne Zitrone,- all das kennt man inzwischen zur Genüge. Weshalb sollte auch Kalbsfleisch in der Kalbsleberwurst sein oder Geflügelfleisch in der Geflügelwiener wenn es doch Schweinefleisch und die passenden Aromen auch tun. Das funktioniert doch beim Joghurt seit Jahren auch prima. Und Kochschinken kann man auch aus irgendwelchen Resten zusammenkleben, schmeckt doch so ähnlich und sieht optisch gut aus. Schließlich ist die Käsepizza doch auch nicht mit Käse belegt. Sie glauben es nicht ? Wenn Sie die „Essensfälscher“ von Thilo Bode gelesen haben werden Sie es glauben und auch keine Probleme mehr mit der nächsten Diät haben,- darauf haben Sie mein Wort.
„Intransparent“ bezeichnet die Bundesregierung das Verfahren, das zum Beschluss von  Produktbezeichnungen führt, die mit dem eigentlichen Produkt nichts mehr zu tun haben. „Nicht verständlich und nicht nachvollziehbar“ sei das Prozedere, so tönen beide Regierungsfraktionen unisono und machen anschließend den

Bock zum Gärtner – die Deutsche Lebensmittelbuchkommission

Dieses ominöse, im Geheimen tagende Gremium soll auch in Zukunft weiterhin darüber entscheiden, unter welchen Bedingungen ein Osterhase  Osterhase genannt werden darf oder ob im Möhrenbrei für unsere Kleinen nun Möhren drin sein müssen oder eben nicht. Auch weiterhin sollen die Wirtschaftslobbyisten ein Vetorecht besitzen und damit alle verbraucherfreundlichen Regelungen im Keim ersticken können. Und damit es keiner merkt soll das auch noch wie bisher geheim bleiben. Die Kommission bleibt dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt und unterliegt keiner parlamentarischen Kontrolle. Lediglich die Ausstattung der Kommission (was immer das bedeuten mag) soll verbessert und die Kommission häufiger tagen. Auch sollen die Verbraucher befragt werden. Welchen Sinn das haben soll, wenn die Kommission ohnehin im Geheimen ohne Kontrolle und unter den Bedingungen eines Vetorechts der Lebensmittelindustrie entscheidet, weiss wohl nur die Regierungskoalition. Mit ihren hehren Absichten hat das jedenfalls nichts zu tun.
Die richtige Lösung kann nur lauten

Weg mit der Lebensmittelbuchkommission

Schon der Name der Kommission läßt den Amtsschimmel wiehern und zeigt, wie weit sich hier Politik wieder von der Wirklichkeit entfernt hat. Wenn schon eine Kommission, dann eine, die parlamentarische kontrolliert wird, die öffentlich tagt und deren Ergebnisse regelmäßig veröffentlicht werden und selbstverständlich ohne ein Vetorecht für die Industrie. In Ihr sollten Fachleute und Verbraucherschützer über die von der Industrie einzureichenden Vorschläge entscheiden und das mit Sach- und gesundem Menschenverstand. Und dann kann eine Kalbsleberwurst nur Kalbsleberwurst heißen, wenn sie aus Kalbsleber besteht und ein Kirschjoghurt nur Kirschjoghurt heißem, wenn er auch solche Früchte enthält und zwar in mehr als nur hömöopathischer Dosis. Es ist traurig, dass es einer solchen Einrichtung bedarf, aber irgendjemand muss den Dauerausflügen der Lebensmittelindustrie in das Reich der Fantasie Einhalt gebieten.
Wenn Sie am Thema dran bleiben wollen, empfehle ich Ihnen den Newsletter von foodwatch.

Guten Appetit wünscht Reiner

 

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