Wohnen

Mietsteigerungen bedrohen Lebensstandard

Bezahlbarer Wohnraum für jeden ? – nicht in Deutschland

Die Ursachen

Jeder, der aufmerksam und beunruhigt, die wirtschaftliche Entwicklung verfolgt, kann es sehen,- die Wirtschaft wächst moderat, der Konsum steigt. Die seit Jahren niedrigen Zinsen, die eigentlich die Wirtschaft ankurbeln sollen, kurbeln eigentlich mehr den privaten Konsum an. Auch das massive Aufkaufen von Unternehmensanleihen hat bisher nicht zu einer stärkeren Steigerung der Investitionstätigkeit der Firmen und damit zu einer höheren Kreditaufnahme geführt. Der kleine kaum erwähnenswerte Aufschwung ist wohl mehr der Kauflust der Deutschen zuzurechnen. In dieser Situation haben Großanleger und das normale Volk das gleiche Problem,- wohin mit dem Erspartem. Und so wird auf Teufel kaum raus in den ja so soliden deutschen Immobilienmarkt investiert. Jeder Zipfel Land wird zum begehrten Bauland, ob Eigenheim oder Einkaufszentrum, es wird gebaut, was das Zeug hält. Und gehandelt wird auch noch. Selbst Besitzer von Schrottimmobilien wagen sich wieder aus der Deckung. Die anhaltende Nachfrage machst möglich und die niedrigen Finanzierungskosten gaukeln auch dem Kleinverdiener vor, dass ein Eigenheim machbar sei.

Die Folgen – massive Mietsteigerungen

Und so puscht die Nachfrage die Preise und die Immobilienblase blubbert lustig vor sich hin. Grundstückspreise Hauspreise und Mieten ziehen ständig an und das weit über der Einkommenssteigerungsrate.
Von 2012 bis 2016 stiegen die Baukosten ohne Grundstücksanteil um mehr als 400 € pro Quadratmeter. Eine 60 qm große Wohnung hat sich damit in diesem Zeitraum um 24.000 € verteuert (ohne Grundstück). Daraus resultiert nach Abgaben der BBU (Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen E.V.)eine Steigerung der Nettokaltmieten um 1,70 €/qm. 30 Cent kommen noch für die Erhöhung der Grundstückspreise dazu. Insgesamt muß so für die Refinanzierung einer neu errichteten Wohnung in Brandenburg mit 11,00 € pro Quadratmeter gerechnet werden und das bei den geringen Finanzierungskosten derzeit. In Berlin werden sogar 12,00 €/qm fällig. Bereits 2012 betrug dieser Wert in Brandenburg 9,00 €. Damit ist eine Ghettorisierung nicht nur in den Großstädten vorhersehbar.
Auch die angepeilte Miete von 8,50 €/qm warm für das  Rüdersdorfer Neubauprojekt Schöne Ecke erscheint angesichts dieser Zahlen zumindest sehr ambitioniert.
Aber der Wagen rollt und mir bleibt nur, dem Vorstand oder besser allen Genossen der Rüdersdorfer Wohnungsbaugenossenschaft eG viel Glück bei diesem Projekt zu wünschen.

Reiner wünscht noch eine sorgenfreie Woche.

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