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Problematische Aspekte der BIO-Tonne für Mieter

Die WBG Rüdersdorf eG informiert

Mit Informationsschreiben hat die Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG all ihre Nutzer von der Einführung der BIO-Tonne in Kenntnis gesetzt. Im beiliegenden Info-Blatt des Entsorgungsbetriebes sind die Bedingungen für die Nutzung sowie das Prozedere der An- und Abmeldung ausführlich dargestellt. Lediglich die Preise sind noch nicht in dem Schreiben enthalten. Sie sind inzwischen aber festgelegt und über den Link  Entsorgungsgebührenabrufbar. Die komplette Abfallgebührensatzung finden sie hier.

Freiwillig – aber nicht für Mieter

Die Aufstellung der Bio-Tonnen ist gemäß Information des Entsorgungsbetriebes MOL freiwilligund zwar für die Grundstückseigentümer. Das heißt, dass die Mieter von den Entscheidungen Ihrer Vermieter abhängig sind. In der Konsequenz bedeutet dies, dass im Fall der Wohnungsbaugenossenschaft Rüdersdorf eG mit der Anmeldung aller Genossenschaftswohnungen für die Aufstellung der Bio-Tonnen einen kostenpflichtigen Auftrag erteilt hat, für dessen Begleichung die Mieter aufkommen müssen. Wer keine BIO-Tonne möchte, muss sich mit der Geschäftsstelle der Genossenschaft in Verbindung setzen und auf deren Wohlwollen hoffen. Dies wurde mir vom Entsorgungsbetrieb MOL bestätigt. Dabei gibt es durchaus Gründe, auf die Bio-Tonne zu verzichten ohne Gegner der Abfallverwertung zu sein.

Bio-Tonne nicht immer sinnvoll

So werden die Haushalte in den Mehrfamilienhäusern eher keinen Bedarf haben. Nennenswerte Gartennutzung findet dort eher nicht statt (Ausnahmen bestätigen ja immer die Regel). Ältere Mitbürger und auch die junge Generation kochen eher selten, hier stehen Fertiggerichte auf dem Speiseplan und Älteren nutzen vielfach Essenanlieferungen. Entsprechend wenig biologischer Abfall fällt an. Bei den Reihenhäusern mit größeren Grundstücken findet zum Teil noch der Anbau von Nutzpflanzen statt. Auch bei Grundstücken mit überwiegender Nutzung zur Erholung fällt biologischer Abfall an. Allerdings wird hier in der Regel auch kompostiert. Damit wird die Biotonne schon zum Nischenprodukt.

Die Justiz wird es regeln

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Bio-Tonne bewährt. Es bleibt aus meiner auf jeden Fall problematisch, das die Vermieter kostenpflichtige Vereinbarungen für Ihre Mieter treffen und diese dafür aufkommen müssen. Im klagefreudigen Deutschland werden gewiss bald Streitigkeiten in dieser Sache vor Gericht landen und dort vielleicht das geklärt werden, was die Regierung wie schon im Fall der Rauchmelder nicht praxisgerecht geregelt hat.

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