Fortschritte und Probleme in der Rüdersdorfer Waldstraße
Es geht voran in der Waldstraße
Langsam aber sicher schreiten die Bauarbeiten in der Waldstraße voran. Den größten Teil der neuen Wasser- bzw. Abwasserleitungen hat die Firma TRP verlegt. Aktuell werden noch einige Abwasserhausanschlüsse realisiert.
Die Firma Strabag kommt trotz der extremen Hitze gut mit dem neuen Gehweg und den Vorbereitungen für die weitere Asphaltierung voran. Auch große Teile der neuen Straßenbeleuchtung sind installiert. Natürlich fallen in den bereits fertiggestellten und in Fertigstellung befindlichen Teilen der Straße die Fehler bzw. offene Probleme besonders auf.
Wo der Schuh klemmt
Da wäre insbesondere die Tatsache, dass der Abzweig bis zur Waldstraße 26 nicht im Rahmen des Neubaus der Waldstraße saniert wird. Offensichtlich ist dieser Teil bei der Planung vergessen worden und nun fehlen die Mittel,- ein echter Schildbürgerstreich.
Gleiches trifft auf die Zufahrtsstraße zu den neu errichteten Häusern in der Straße „Zum alten Forsthaus“ zu. Sie gehört allerdings zumindest dem Namen nach, nicht zur Waldstraße und war meines Wissens nie Teil des Projektes. Das ändert allerdings nichts daran, dass es schon logisch und auch notwendig wäre, dieses ewige Provisorium zu beseitigen. Ob die Entsorgungsfahrzeige im Winter diesen Weg hinauffahren bleibt abzuwarten.
Im fertiggestellten Teil der Straße fallen natürlich die alten gerissenen und vermoosten Betoneinfassungen der Vorgärten vor den Wohnhäusern der Wohnungsbaugenossenschaft besonders auf. Laut Auskunft von Herrn Adler als Vorstand der Genossenschaft soll dort eine Veränderung stattfinden. Es fragt sich nur, wann es endlich damit los geht.
Auffallend ist im Vergleich zur Erneuerung der Straße der Jugend, dass offensichtlich keine Anpflanzung von Straßenbäumen geplant ist. In Zeiten des Klimawandels ist es schon sehr verwunderlich, dass die untere Naturschutzbehörde das gestattet hat. Schließlich gelten sie doch als sehr wichtig für die Verbesserung des Mikroklimas und des Wasserhaushaltes.
Die Neugestaltung der Autobahnbrücken-ein vergessenes Thema
Besonders negativ ist der Kontrast der verunstalteten Autobahnbrücke zum neuen Gehweg.
Dieses Thema sollte schon lange im Ausschuss für Ortsentwicklung und Tourismus der Gemeinde Rüdersdorf behandelt werden. Tatsächlich zeigen die Tagesordnungen der vergangenen Monate und auch des laufenden Monats und die Planung für das nächste Halbjahr, dass keine Behandlung in diesem Ausschuss auf absehbare Zeit geplant. Dazu hat das rührige Mitglied der SPD-Fraktion Frau Wirthwein-Darkow am 14.03.2022 eine Anfrage an die Bürgermeisterin gestellt.
Nachstehend Frau Lösers Antwort.
Sehr geehrter Herr Frau Wirthwein-Darkow,
Ihre Anfrage vom 14. März 2022 beantworte ich Ihnen gerne wie folgt:
Wie stellt sich der Bearbeitungsstand zur Vorlage FV-0031/2021 (Gestaltung Autobahnbrücken bzw. -unterführungen) dar?
Die Fraktionsvorlage wurde am 2. September 2021 von der Ge- meindevertretung in die zuständigen Fachausschüsse verwiesen. Bis dato fand keine Aufsetzung der Vorlage im Ausschuss für Orts- entwicklung und Tourismus statt. Es wird angeregt die Vorlage in einen der nächsten Sitzungsläufe – nach Rücksprache mit den Vorsitzenden der Gremien im Ausschuss für Ortsentwicklung und Tourismus sowie im Ortsbeirat Rüdersdorf – aufzusetzen.
Ratsinformationssystem
Auch der Ortsausschuss Rüdersdorf hat dieses Thema nicht auf seiner Agenda.
So techt halt unsere Gemeinde.
Das Problem Individualverkehr bleibt bestehen
Es ist schön, dass die Waldstraße endlich erneuert wird. Schade ist nur, dass noch viele Probleme ungelöst bleiben werden. Dazu zählt neben den bereits erwähnten Problemen der immense Individualverkehr aufgrund der Konzentration von Beschäftigten und Besuchern in den beiden Kliniken am Seebad. Trotz des Vorhandenseins mehrerer Buslinien wird sich daran ohne regulierende Eingriffe sicher nichts ändern. Auf einer neuen Straße merkt man ja die Geschwindigkeit gar nicht. Selbst in der jetzigen Situation mit intensiver Bautätigkeit verzichtet kaum jemand auf sein Fahrzeug. Die Busse fahren sehr häufig leer oder minimal besetzt mit hoher Geschwindigkeit durch die Baustelle und erzeugen mehr Staub als sie Nutzen bringen. Diese Probleme werden bleiben, wenn sich die Verantwortlichen aus der Gemeinde, de Straßenverkehrsamtes, die Vertreter des ÖPNV (Bus und Strassenbahn) und die Leitung der beiden Kliniken nicht zusammensetzen und nach einer optimaleren Verkehrslösung suchen. Langfristig sollte dazu auf jeden Fall die Verlängerung der Straßenbahn über die Woltersdorfer Straße durch den Wald bis zu den Kliniken gehören.
Die Immanuel Klinik Rüdersdorf und die Reha-Klinik am See sind die größten Rüdersdorfer Arbeitgeber. Dadurch erzeugen sie den größten Teil des Durchgangsverkehrs in der Waldstraße.
Ohne ihre Einbeziehung bei der Planung der Verkehrsströme und auch der Organisation des ruhenden Verkehrs wird es kaum möglich sein, Lösungen zu finden, die die notwendige Mobilität sicherstellen ohne Mensch und Natur mehr als unbedingt nötig mit Lärm und Abgasen zu belasten und auch die letzte Wiese mit Asphalt oder Beton zu versiegeln.
Update 01.09.2022
Am heutigen Tag wurden wieder etliche Meter Borde gesetzt. Morgen wird die zweite Reihe Borde als Begrenzung für den Fußweg gesetzt. Mittlerweile reicht der fertige Gehweg bis zur Nummer Waldstrasse 71. In der kommenden Woche wird er sicher bis zum Beginn des Anstieges zum Wohngebiet Seebad führen. Die nächste Phase wird das Asphaltieren zumindest der linken Spur Richtung Seebad sein. Damit wird die Lärm- und insbesondere die Staubbelästigung erheblich reduziert.
