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Ferngesehen – Programmwünsche für die Zukunft

Fernsehkamera
Fernsehkamera by Dieter Schütz_Pixelio

Öffentlich-rechtliche TV-Sender
Kosten hoch – Qualität runter ?

Angesichts der vielen Sender und Programme fragt man sich immer öfter, weshalb das Programmangebot öffentlich-rechtlichen Sender trotz der immensen technischen und finanziellen Ressourcen immer schlechter wird. Die Degeto mit Ihren unsäglichen Produktionen jeglichen Kitschs der je auf den Markt kam, die hoffnungslosen Versuche eine große Samstagsshow oder auch nur Interessante Quiz- oder sonstige Unterhaltungssendungen zu etablieren, eigenproduzierte Serien, die jedes Niveau und jede Verbindung zur Wirklichkeit vermissen lassen,- schlimmer kann es kaum kommen. Auch die Berichterstattung, eigentlich Bastion der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten weist Tendenzen zur Sensationsmache auf, es wird mehr spekuliert als berichtet und jeder umgefallene Sack Reis in China wird mit einem Extra oder einem Brennpunkt bedacht und das natürlich parallel in ARD und ZDF mit eigenen Korrespondenten und zur schönsten Sendezeit. TV-Krimis jeglichen Couleurs bestimmen das Programm und erzielen mangels Alternativen Höchsteinschaltquoten. Natürlich schreckt man dabei auch vor Wiederholungen der Wiederholungen, schön verteilt auf mehrere Kanäle, nicht zurück. Oftmals bleibt da für den geneigten Zuschauer nur der rote Knopf auf der Fernbedienung. Ein schönes Buch ist ja auch was. Dabei verpasst er natürlich die mit Absicht auf die Sendeplätze um 21:00 bzw. in der Mehrheit 21.45 Uhr verschobenen Highlights des Programms, die Politmagazine Fakt, Plus-Minus, Panorama,Report München oder auch Monitor. Schade eigentlich, denn diese Sendungen haben nicht nur Substanz sondern erzielen auch Wirkung. Jüngster Fall sind die Auftritte des rechtsradikalen Fußballvereins FC Ostelbien Dornburg. Vergangene Woche erst gab`s im Ersten eine ausführliche Dokumentation zu diesem Verein und den Umgang des Fußballbundes Sachsen-Anhalt damit zu sehen. Und siehe da, schon am Dienstag danach hatte sich die Einstellung des Präsidenten des Fußballbundes Sachsen-Anhalt, Herrn Erwin Bugar, radikal geändert. Beim Landessportbund wurde ein Antrag auf Ausschluss der Rechtsextremen gestellt. Und dies ist beileibe kein Einzelfall. Es bleibt natürlich bei aller Freude in solchen Fällen doch die Frage offen, was eigentlich der Verfassungsschutz und das BKA so treiben wenn sie nicht gerade die Linken  oder renitente Journalisten verfolgen.

Wer braucht 24 Stunden lang Fernsehen

Doch abgesehen vom Juwel der investigativen Recherche bei ARD und ZDF möchte ich hier ausdrücklich auch die ausgezeichneten Dokumentation wie etwa Terra X als Programmhighlight erwähnen. Aber reichen 2 erfolgreiche und qualitativ hochwertige Programmsparten schon aus, um ein 24stündiges Vollprogramm an 365 Tagen im Jahr auf dutzenden Kanälen zu füllen. Und nun soll noch ein spezielles Jugendprogramm dazu kommen, eine Sparte, in der man seit Jahren erfolglos ist. Was wäre, wenn man den umgekehrten Weg ginge. Weg von der Sendervielfalt; ARD und ZDF, die Dritten bis 20:00 Uhr zur regionalen Berichterstattung (natürlich keine 10 oder mehr Stationen mehr fürs Ruhrgebiet und jede größere Stadt) und das wars. Hat doch früher ausgereicht und früher gab es keine Alternativen. Vollprogramm ist doch kein Zwang und Sendeschluss kein Schimpfwort. Und was für das Fernsehen gilt, sollte auch für den Rundfunk gelten. Einmal Deutschlandfunk und für jedes Bundesland einen Regionalsender, wer braucht mehr ? Und wer braucht braucht soll`s auch zahlen. Aber bitte nicht von den Gebühren. Unter solchen Prämissen ist bestimmt genügend Geld für den Einkauf Filmproduktionen und auch die Produktion eigener Serien und Filme mit entsprechendem Niveau da. Für den Schund sind ja noch die Privaten da. Ich denke, dass sogar die Werbung entbehrlich wäre. Es macht ohnehin keinen seriösen Eindruck, wenn in der Sendung WISO eindringlich vor einer Selbstmedikation zum Beispiel bei Erkältungen gewarnt wird und in der Werbepause genau dafür geworben wird.

Ich wünsche allen informationshungrigen Filmfreunden einen schöne Fernsehabend, natürlich bei den öffentlich-rechtlichen.

 

 

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